Als stolze Grundstücksbesitzer nahmen
wir in den nächsten Wochen Kontakt zu den in unserem Umkreis
liegenden “Häuslesfirmen“ auf. Hierbei ließen wir uns
ausschließlich von unserem Bauchgefühl leiten. In die engere
Auswahl kamen somit nur Schwörer, Weber, Büdenbender und Platz
Haus. Na dann, Vorhang auf : :-)
Platz-Haus (Bad Saulgau)
Der Vertreter war gleich in der selben
Woche bereit zu uns zu kommen. Hmmmm, im Nachhinein sollte das einen
eher stutzig machen, aber lest selbst wie es uns erging.
Da saßen wir also abends zu dritt an
unserem Esszimmertisch und der Vertreter referierte erst einmal,
warum gerade Platz-Haus viel besser ist als die anderen Anbieter.
Schon zückte er seinen Design-Atlas und demonstrierte uns, was es
heißt stilgerecht zu bauen. Nachdem wir ihm erläutert hatten, auf
was wir Wert legen und wie groß unser späteres Haus denn werden
sollte, fragte er uns nach unserem geplanten Budget. Und jetzt kommt
die Reaktion, die für potentielle Kunden wohl die Schlimmste ist,
die man sich vorstellen kann: er lachte und meinte, wir sollten es
doch wohl lieber mit der zu Platz-Haus zugehörigen “Billighausfirma“
(=Kampa) versuchen. Dann tigerte er durch unsere Wohnung und zählte
uns genau auf, was seiner Meinung nach minderwertig wäre. Da wären
zunächst die ganz normalen Türen zu nennen, das wäre ja extrem
unstylisch, außerdem würde die Fußleiste ja im Raum und nicht in
der Wand verlaufen. Einen rechten hysterischen Anfall erlitt er als
er das Malervlies begutachtete, das seiner Ansicht auf völlig
falschen Untergrund aufgebracht worden wäre. So ging das mindestens
eine halbe Stunde weiter, wir bugsierten ihn dabei immer weiter
Richtung Haustür und dann war es auch geschafft.
Als die Haustür ins Schloss fiel,
waren wir hundertprozentig sicher, dass Platz Haus sich gerade selbst
disqualifiziert hatte. Kein Wunder, dass Platz Haus schon zwei
Insolvenzen hinter sich hat...tut mir wirklich leid, dass die
wahrscheinlich netten und fleißigen Arbeiter dort einen solchen
unangenehmen Vertreter haben, der ihre Häuser verkaufen soll!
Büdenbender (Vertriebsbüro
Überlingen)
Wir wurden von einem netten Ehepaar
begrüßt, die uns zu Beginn den Wandaufbau eines Büdenbender Hauses
mit all seinen Vorteilen demonstrierte.

Damals gefiel uns das Haus
Trento sehr gut, das Ehepaar Dilger ging auch gleich auf unsere
individuellen Wünsche ein. Und dies ist auch verglichen mit anderen
Fertighausfirmen hervorzuheben. Es gibt keinen richtigen Katalog,
sondern hier zählen ausschließlich individuelle Vorstellungen.
Während wir auf Backpapier unsere Änderungswünsche über den
bestehenden Grundriss des Hauses Trento aufzeichneten, beschäftigte
sich Herr Dilger mit unserer Bauordnung und klärte uns auf, dass die
von der Stadt geforderten geringen Dachneigung bei Pult und
Flachdächern mit der ebenfalls vorgeschriebene Dachbegrünung extrem
teuer wäre. Man müsste mit Mehrkosten von etwa 30.000 Euro rechnen!
Daraufhin wurde gleich eine genaue Kostenübersicht für uns
aufgestellt, die Kosten für ein 165m2 großes Haus liefen ins
Unermessliche. Um unserer Budgetvorstellung näher zu kommen,
verkleinerten wir das Haus auf 125m2. Als Alternative sollten wir uns
ihr Platzwunder Haus genau anschauen. Glücklich waren wir darüber
überhaupt nicht. Anschließend jagte eine Hiobsbotschaft die andere.
Da wäre nur der Keller zu erwähnen, der als weiße Wanne und
Superdämmung sich als finanzieller Albtraum entwickelte und die
Tatsache, dass es sich um ein Hanggrundstück handelte. Wir wurden
vom Ehepaar Dinger bestens beraten und bekamen auch den ein oder
anderen Ratschlag mit auf dem Weg. Auf dem Rückweg nach Hause waren
Torsten und ich aber sehr geknickt.
Fazit: Büdenbender baut super Häuser,
aber die können wir uns leider nicht leisten :-(((
Wir sagten traurig und dankend ab.
Weber Haus (Ravensburg)
Bis zu diesem Zeitpunkt hatten wir uns aufgrund der hohen finanziellen Kosten gegen einem Keller entschieden und teilten dies dem Vertreter
gleich zu Beginn unseres Gespräches mit. Im Übrigen ist es kein
Wunder, dass Weber in Süddeutschland so viele Häuser an die
Bauherren und bringt. Dank Herrn Schöniger, der sehr souverän
auftrat und uns mit viel Witz und Charme an die Materie des Bauens
brachte, hatten wir beim Kaufgespräch viel Spaß. Nachdem die
Eckdatenpunkte bezüglich unseres Traumhäuschens schnell
ausgetauscht wurden (ja, im Laufe der Zeit weiß man ganz genau was
man möchte!), verabredeten wir uns drei Wochen später. In dieser Zeit
bereitete Herr Schöniger die Grundrissplanungen für Häuser ohne
und eine Planung mit Keller vor (wir hatten die Hoffnung also noch
nicht gänzlich aufgegeben).
Einige Wochen später trafen wir uns
wieder und Herr Schöniger präsentierte die ausgedruckten
Grundrisse von den ausgewählten Hausobjekten. Das war alles in allem
völlig in Ordnung, allerdings fehlten uns bei dem kellerlosen Haus
Stauräume für Krims-Krams. Ich persönlich stehe auch auf große
Wohnzimmer mit fast 70 Quadratmetern, aber wenn ich als Keller- und
Technikraum insgesamt nur knapp 15 Quadratmeter zur Verfügung habe,
empfinde ich dies als eine Art Fehlplanung. Auch die Mehrkosten für
Zusatzwünsche wie Kamin oder Fußbodenheizung, sowie andere Extras
waren sehr hoch. Zudem hatte ich immer Angst, dass unsere
potentiellen Nachbarn genau das gleiche Haus neben uns platzieren
würden. Letzten Endes hat uns leider kein Haus
überzeugt.
Weber schied also für uns aus.
Schwörer Haus (Ravensburg)
Hier empfing uns Herr Richter in seinem
Schwörer Musterhaus in Ravensburg. Wie bei Weber hatte man das
Gefühl nicht in einer Verkaufsveranstaltung zu sein. Herr Richter
hörte sich unsere Wünsche und Vorstellungen genau an, überlegte
kurz und präsentierte und gleich einen passenden Grundriss dazu. An
der Größe musste hierbei auch nicht gefeilt werden, er machte uns
zudem darauf aufmerksam welche Posten teuer zu Buche schlagen würden
(Bsp.: Designbrüstung aus Sicherheitsglas auf dem Balkon), diese
waren in dem beigelegten Kostenübersicht aber schon inkludiert .Wir
waren überglücklich zum ersten mal einen Kostenvoranschlag in den
Händen zu halten, so konnten wir auch wirklich sehen, aus was für
Positionen sich so ein Haus wirklich zusammensetzt.

Da können sich
die konkurrierenden Häuserfirmen gerne mal eine Scheibe
abschneiden!!! Herr Richter war natürlich äußerst angetan, dass
auch meine Eltern damals mit Schwörer gebaut hatten und lud auch
sie ein eine Vorbemusterung im Hauptwerk in Hohenstein zu machen.
Torsten und mir entging nicht, wie stolz er auf Schwörer war,
zeitgleich hat er aber die anderen Firmen nie niedergemacht, sondern
immer betont, dass diese auch gute Häuser bauen. Sehr sympathisch!
Da wir noch kleine Veränderungen vornehmen mussten (typischer
Schwörer Fehler, den ich wage zu behaupten, dass kaum jemand direkt
von seiner offenen Wohn-Ess-Küche in den Keller gehen möchte !?),
empfahl er uns auch den Architekten Herr Gaiser aus Winterlingen.
Auch hier ein absoluter Treffer! So arbeiten Profis! Geduldig und mit
viel Ausdauer wurde Herr Gaiser schnell unseren Anforderungen und
Änderungen gerecht. Wir fühlten uns bei Schwörer richtig gut
aufgehoben, also terminierten wir in den nächsten Wochen einen
Vorbemusterungstermin, damit wir abschätzen konnten, ob uns die
Standartvariante ausreicht oder wir zwecks schönerer Optik mit
Mehrkosten rechnen müssen. Durch die Vorbemusterung in Hohenstein
begleitet uns Frau Rauscher, was sich als äußerst lustig und
informativ herausstellte. Frau Rauscher hatte selbst vor einigen
Monaten ein Schwörer Haus (was denn sonst?) bauen lassen und konnte
uns tolle Ratschläge geben, auf was man eben nicht achtet, wenn man
das Haus nicht bewohnt! Wir haben wirklich viel lachen müssen und
nach sechs Stunden mit einigen Ess- und Trinkpausen waren wir fix und
fertig, aber zufrieden, dass man bei Schwörer jeglichen Standard
bekommen konnte den man wollte.

Mehrkostenpunkte waren natürlich das
Parkett, die Fliesen, die Badamaturen, die moderneren
Lüftungsschlitze für die Belüftungsanlage und die Fußbodenheizung.
Gespannt warten wir auf den neuen Kostenvoranschlag. Zudem kamen wir
noch auf die Idee eine begehbare Dachterrasse mit Brüstung auf
unserer Doppelgarage einzuplanen, was Schwörer nur mit einer
kostspieligen Garage in Holzständerbauweise bewerkstelligen könnte.
Eine Woche später hielten wir eine Kostenübersicht, auf der zwar
der ein oder andere Posten fehlte, wir uns aber auch wirklich noch
nicht einig waren, ob wir diese Sonderpositionen auch wirklich haben
konnten. Da wir gerne das KFW 55 Angebot in Anspruch nehmen wollten,
das projektierte Haus bisher aber nur auf KFW 70 ausgelegt war,
warteten über eine neue Mehrkostenzusage von Schwörer. Und das war
auch wirklich ein Kritikpunkt, denn uns wurde per Telefon
mitgeteilt, dass wir mit ca.
5000-7000 Euro für effizientere Fenster und
eine gedämmte Kellertür rechnen müssten :-(
Büdenbender Part II
Bis zu dem Zeitpunkt als Herr X als
Architekt von Büdenbender anrief, waren wir uns sicher mit Schwörer
unser Traumhaus zu verwirklichen. Gerne wollten wir aber noch mit ihm
darüber sprechen, um zwei vergleichbare Angebote zu erhalten. Im
Grunde planten wir das Schwörer Haus im Büdenbender Style um. Bei
der Bauweise von Büdenbender ist es nämlich möglich über
Stockwerke hindurchgehende Fenster zu platzieren. Bei Schwörer
hätten wir immer auf die Leiter steigen müssen, um das Fenster auf
der Treppe zwischen Erd- und Obergeschoss zu putzen. Herr X ermutigte uns ihr überarbeitetes Angebot abzuwarten, dass er gerne
in den nächsten Wochen selbst nochmals präsentieren wollte. Auch
die begehbare Dachterrasse mit Brüstung war für ihn kein Problem,
er erklärte, wir müssten einfach eine Verstärkung (Kostenpunkt ca.
1500 Euro) in die Fertiggaragendecke einbauen lassen und KFW 55 wäre
bei Ihnen Standard. Es war ein sehr netter Abend an dem wir viel
gelacht und umgeplant haben, auch Herr X war immer sehr fair zu
seinen Konkurrenten. Und auch hier wieder, war Herr X eindeutig
anzumerken wie stolz er auf das Familienunternehmen Büdenbender so
war. Ein zufriedener Vertreter ist auch immer in guter Vertreter :-)
Zwei Wochen später konnten wir auf ausgedruckten Farbkopien unser
Traumhaus aus allen Perspektiven betrachten!

Wir waren von der
Umsetzung begeistert, bestanden allerdings vor Vertragsabschluss eine
Besichtigung des Werkes in Netphen-Hainchen zu machen. Da wir beide
beruflich sehr eingespannt waren, ermöglichte uns Herr X auch
einen Termin am Ostersamstag! Das war uns zwar ein wenig unangenehm
aber leider anders nicht machbar. Auf schmalen geschwungenen Straßen
in Hainchen angekommen, war für uns im Gasthof Ley ein Doppelzimmer
reserviert. Abends leistete Herr X uns Gesellschaft beim Essen und wir freuten uns alle auf die Vorbemusterung am nächsten Tag. Nach einem
ausgiebigen Frühstück ging es los in die Firmenzentrale, welche
aufgrund des Feiertages wie ausgestorben dalag, aber so ist man in
der Produktionshalle vor einem gewissen Geräuschpegel geschützt :-)
Hier die Vorstellung eines sehr sauberen ordentlichen
Familienbetriebs mit hochmodernen Arbeitsgeräten (sofern wir das
beurteilen können :-).


Wir bemusterten was das Zeug hielt und nach
vier Stunden stand zwar fest, dass wir nochmals Geld in die Hand
nehmen mussten, was eine höherwertigere Ausstattung betraf, aber
wir waren uns einig: Büdenbender wird unser Haus bauen!!!
Herr X hat sich auch wirklich darüber gefreut, endlich im Bodenseekreis Fuß
fassen zu können. Den Kaufvertrag in meiner Handtasche fuhren wir
nach Hause und stellten abends erst einmal eine Flasche Sekt kalt.
Als wir am morgigen Tag die wichtige
Unterschrift unter den Kaufvertrag gesetzt hatten, hieß es erst
einmal anstoßen und diese Entscheidung gebührend feiern!
Überglücklich und motiviert ging es auf in die nächste Runde :-)