Mittwoch, 13. August 2014

Die Suche nach einem Grundstück


Die Stadt stand für uns schnell fest. Leider sind Bauplätze im Bodenseekreis rar und teuer. Wie der Zufall es wollte, gab das Rathaus auf Anfrage bekannt, dass man nach nun etwa zehn Jahren Verhandlung ein neues Baugebiet am Stadtrand erschließen würde.
Besser hätte es für uns nicht laufen können :-)
Und da das neue Baugebiet nur ca. 300 Meter von unserer bisherigen Wohnung entfernt liegt, machten wir uns auch gleich auf, dieses genau in Augenschein zu nehmen. Nach der ersten nassen Begehung stand für mich schon mal fest, dass ich auch keinen Fall in einer Grube bauen möchte, die einem zweiten Bodensee ähnelt und das ein geeignetes Schuhwerk von Nutzen wäre.
Wir notierten uns die schönsten höher gelegenen Bauplätze und konnten uns beim besten Willen nicht vorstellen wie  das später alles mal aussehen würde. Zu Hause angekommen schälten wir uns aus den lehmigen nassen Schuhe raus und bereicherten Zalando mit unserer Bauausgabenposition Nummer eins: Gummistiefel :-)
Einige Monate später wurden wir von der Stadt zu einer Informationsveranstaltung eingeladen.
Weder Torsten noch ich haben mit einem solchen Andrang gerechnet. Die Aula des Gymnasiums quoll fast über. Das neue Baugebiet wurde vom Bürgermeister und einzelnen Vertretern bezüglich Lage- und Bebauungsplan genauestes vorgestellt. Besonders oft wurde betont, dass es sich um ein Gebiet für junge Familien handeln sollte. Als danach die neuen Richtlinien für die städtischen Grundstücke erläutert wurden, sank unsere Hoffnung zusehends
 :-(((

Hierbei werden die Bauplätze nach einem Punktesystem vergeben, das heißt der Bewerber mit den meisten Punkte darf sich den Bauplatz seiner Wahl aussuchen. Bei Punktegleichheit entscheidet das Los. Zu den Vergabekriterien: Punkte gab es für eine eingetragene Lebenspartnerschaft und für verheiratete Paare, für Kinder (je mehr desto besser), für im Haushalt lebende behinderte und pflegebedürftige Angehörige, für Einwohner der Gemeinde, für Arbeitgeber und Arbeitnehmer in der Gemeinde oder für besonderes Engagement oder ehrenamtlichen Verdiensten für die Stadt.
Fazit: wir standen als verheiratetes und in der Gemeinte wohnendes Paar schlecht da :-(
Die Grundstücke mit der schönsten Aussicht wurden von der Stadt mit 430 Euro pro m² festgelegt, derjenige der am meisten bot, bekam eines dieser Grundstücke zugesprochen. Und da stellt sich doch mir der Widerspruch, welche Familie sich so hohe Grundstückskosten leisten kann?! Ich bin schon sehr gespannt so sehen, wie sich die nach Ruhe sehnenden Rentner mit  hyperaktiven Kindern vertragen ;-) Auf der anderen Seite stellte eine dieser mir verhassten Übermüttern die Frage des Abends, indem sie einfach wissen wollte wie groß die Grundstücke denn so seien?! Das war für uns der Punkt die Veranstaltung zu verlassen! Wenn man bauen möchte, sollte man sich auch informieren und schließlich ging es in den Stunde zuvor nur um die Größen und Lagen der einzelnen Grundstücke! Das sind genau die Päarchen, die wegen ihre 2-6 Kinder natürlich von der Stadt einen Bauplatz bekommen, irritiert über den Preis den Grundstückes sind und erst nach dem Gespräch mit der Bank und den Hausfirmen feststellen, dass sie für 50 000 Euro gar kein Haus bauen können! An dieser Stelle appelliere ich, dass zu jeder Bauplatzbewerbung die Finanzierungsbestätigung der Bank beiliegen muss. Das würde das ganze Verfahren beschleunigen und es würden nicht 1000 Bewerbungen von “ Bauwilligen“ bearbeitet, von denen nur 50 bauen können!
Ein Teil des Baugebietes wurde von der Eigentümerin direkt über einen Makler verkauft, auch hier gab es wieder ein Startangebot das überboten werden musste :-(
Unser Limit war schnell erreicht, so hieß es einfach Angebot eintragen und hoffen....bange Monate vergingen....

....die Absage von der Stadt liegt uns bis heute noch immer nicht vor.....

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